Interview/Doris Rothweiler "Fünf Schwarzwald Thriller 1" bookshouse
Einen wunderschönen Sonntagmorgen euch allen!
Heute habe ich eine Autorin bei mir zu Gast, die mit ihrem ersten Buch bei bookshouse, ihr Debüt feiert. Mit „Fünf: Schwarzwald Thriller 1“ hat Doris Rothweiler einen Krimi mit Gänsehauteffekt geschrieben.
Hallo liebe Doris,
ich freue mich sehr, dich hier bei mir zu haben und ein wenig von dir zu erfahren.
Ich, persönlich, habe dein Buch gelesen und hatte zwischenzeitlich richtig Gänsehaut bekommen. Es war sehr spannend und hat mich voll und ganz überzeugt. So, jetzt aber zu meinen Fragen.
Wie kommt man auf die Idee, über solch ein Thema, einen Thriller zu schreiben?
Hallo Beate, zuerst möchte ich sagen, wie sehr ich mich darüber freue, ein bisschen mehr über mich und meinen Auftaktthriller sagen zu dürfen.
Als Mutter zweier Mädchen ist „Fünf“ in allererster Linie die Auseinandersetzung mit meinen eigenen Ängsten. Irgendwann kommen die Kinder in ein Alter, in dem sie den Weg zur besten Freundin, den Weg zum Kindergarten oder auch mal in die Bäckerei um die Ecke, allein gehen wollen und auch sollen.
Man kennt die Wege selbst und weiß, wie lange die Kinder ungefähr brauchen, bis sie bei ihrer Freundin angekommen sind.
Mit der anderen Mutter macht man aus, dass sie sofort anruft, sobald das Kind eingetroffen ist.
Was aber, wenn dieser erlösende Anruf nie kommt?
An dieser Stelle setzte meine Fantasie ein und „Fünf“ war geboren.
Wie schwierig war es denn die Hintergründe der Geschichte aufs Papier zu bekommen?
Ziemlich schwierig. Die Recherche zu „Fünf“ hat mich, auch als Mutter, sehr berührt und mir viele schlaflose Nächte bereitet. So habe ich unter anderem auch mit Eltern gesprochen, die ihr Kind durch ein Verbrechen verloren haben.
In meinem Buch habe ich versucht, genau die Fragen aufzugreifen die sich diese Eltern in ihren dunkelsten Stunden immer und immer wieder stellen.
Fiel es Dir sehr schwer, Dich in den Charakter des Psychopathen hineinzuversetzen?
Ehrlich gesagt: Überhaupt nicht.
Ich weiß nicht, ob mir das Sorgen bereiten sollte. (lacht)
Dein Buch besteht ja auch noch aus einer Nebenhandlung, die im Laufe des Buches mehr Raum bekommt. War der Gedanke, dass der Hauptkommissar, privat Sorgen und Probleme hat, von Anfang an da oder ergab sich das während des Schreibens?
Der Gedanke war von Anfang an da.
„Fünf“ ist ja der Auftakt einer Reihe des Duos Horn und Grass.
Ich will an dieser Stelle nichts verraten, für die, die das Buch noch nicht gelesen haben, aber ich kenne Horns Schicksal auch privat leider nur allzu gut und ich kann über Josef Horn auch viel von mir selbst verarbeiten.
Schreiben ist eben doch auch immer ein bisschen Selbsttherapie (lacht)
Werden wir denn noch mehr über den Schwarzwald Thriller lesen?
Das hoffe ich!
Noch in diesem Jahr wird der zweite Teil der Reihe erscheinen.
Teil drei und vier sind bereits in der Mache und werden gegen Ende des Jahres fertig sein.
Den fünften und damit letzten Teil der Reihe habe ich bereits fertig!
Da wird der Leser erkennen, dass „Fünf“ nicht nur „Fünf“ heißt, weil es sich bei den Opfern um fünfjährige Kinder handelt.
Im Herbst werden Deine Leser noch mehr von Dir zu lesen bekommen. Warum schreibst Du unter dem Pseudonym „Kate Foster“?
Unter dem Pseudonym Kate Foster wird eine Fantasy – Jugendbuch – Reihe erscheinen.
Ich und auch der Verlag wollten nicht, dass Leser in der Erwartung eines Thrillers zu diesem Buch greifen, beziehungsweise nicht danach greifen, weil sie denken, es könnte zu „hart“ sein.
Kate Foster und Doris Rothweiler sollen zwei unterschiedliche Schriftstellerinnen in unterschiedlichen Genres sein.
Werden Deine Romane alle im Schwarzwald spielen?
Definitiv nicht. Die Regionalität meiner Bücher war mir nie wichtig.
Hast Du mal darüber nachgedacht, Deine Geschichten im Ausland spielen zu lassen?
Ja!
Die „Windwanderer – Reihe“, die im Herbst beginnen wird, spielt zum Beispiel in Norwegen - einem Land, dem ich persönlich verfallen bin!
Beschreibe Dich mal mit 5 Wörtern?
Himmel! Das kann ich nicht!
(Ich glaube, das sind 5 Wörter)
Gibt es denn noch andere Manuskripte, die sich bei Dir im Schrank verstecken?
Oh ja!
Allerdings sind davon erst zwei soweit, dass ich sie demnächst meinem Verlag vorlegen kann.
Wann hast Du denn gemerkt, dass Dir das Schreiben liegt und du Dir als Autorin einen Namen machen möchtest?
Ich glaube, wie den meisten meiner Kollegen, wurde auch mir die Liebe zur Literatur und zum Schreiben in die Wiege gelegt.
Dass ich einmal tatsächlich ein Buch, bzw. mehrere Bücher veröffentlichen würde, darüber habe ich, bis vor zwei Jahren, nie ernsthaft nachgedacht.
War es denn schwer Dein Buch bzw. Bücher unter Verlag zu bekommen?
In meinem Fall: Nein.
Aber ich weiß, dass es viel zu viele wirklich gute deutsche SchriftstellerInnen gibt, die keine Chance bekommen, weil die großen Verlage heutzutage keinen Mut mehr haben, einen Autor aufzubauen.
Was ging denn in Dir vor, als Du das erste Buch in Deiner Hand hieltest?
Es kam dem Gefühl, das ich hatte, als ich meine Kinder zum ersten Mal im Arm halten durfte, sehr nahe!
Wer hat denn dein erstes signiertes Buch bekommen?
Meine Mutter!
In Lovelybooks läuft ja eine Leserunde mit Deinem Buch. Wie fühlst Du dich denn, wenn Du die Eindrücke der Leser liest?
Wie gehst du mit Kritik um?
Ich habe kein Problem mit Kritik!
Kritik ist immer sehr individuell. Wenn ein Leser schreibt, dass ihm das Lokalkolorit fehlt, dann ist das für mich persönlich eher ein Kompliment, denn Regionalkrimis, mit grantelnden, knödelessenden Bayern und kaltschnäuzigen, distanzierten Nordmännern gibt es genug.
Für mich ist es wichtig, dass so etwas wie „Fünf“ überall passieren kann. Sogar im beschaulichen Schwarzwald.
Dass meine Thriller im Schwarzwald spielen ist also eher der Tatsache geschuldet, dass ich dort aufgewachsen und zuhause bin. Ich wollte die Region und ihre Bewohner nicht zeichnen oder karikieren.
Werden wir dich denn dieses Jahr auf einer Buchmesse sehen oder bei einer Lesung?
Buchmesse: Aus privaten Gründen dieses Jahr eher nicht.
Lesung: Sicher. Allerdings erst im Herbst. Da ist dann auch was mit meinem lieben Verlagskollegen Oliver Becker geplant.
Hättest du bestimmte Schauspieler im Auge, die du für die Rollen der Protagonisten nehmen würdest, wenn dein Buch verfilmt werden würde?
Nein. Meine Protagonisten sehen vor meinem inneren Auge eher aus wie der Mann oder die Frau von nebenan.
Könntest du dir vorstellen in einem anderen Genre ein Buch zu schreiben?
Ja. Ich schreibe ja schon bereits in verschiedenen Genres.
Welche Bücher liest du denn privat und welches liegt denn derzeit auf deinem Nachttisch?
Ich lese meistens mehrere Bücher.
Was immer auf meinem Nachttisch liegt sind Wolfgang Borcherts „Gesammelte Werke“
Zurzeit lese ich Mary Higgins Clark „Flieh in die dunkle Nacht“
Als nächstes kommen dann die Bücher der bookshouse - Kollegen.
Dann dürfte das Jahr auch schon vorbei sein.
Was wünschst du dir für deine Zukunft?
Mehr Zeit!
Ich wünsche dir noch ganz viel Erfolg mit deinen Büchern. Es hat mich gefreut, dich als Interviewpartnerin auf meiner Couch begrüßen zu dürfen.
Vielen lieben Dank dafür.
So ihr Lieben, das war`s. Ich hoffe, dass euch das Interview genauso gut gefallen hat wie mir und das eure Neugierde befriedigt wurde bzw geweckt, für diejenigen, die das Buch noch nicht gelesen haben.
Mehr über Doris Rothweiler erfahrt ihr hier:
Ich wünsche euch noch einen sonnigen Sonntag.
Bis nächste Woche
Eure Beate